Aktivurlaub in Italien
Ab an den Strand – das war einmal. Während vor wenigen Jahrzehnten der Urlaub in Italien entweder eine Bildungsurlaub oder ein Strandurlaub oder der Versuch einer Kombination aus Strandurlaub und Bildungsurlaub war, sind die Ansprüche heute gestiegen. Wasser in unmittelbarer Nähe der Unterkunft ist eine Selbstverständlichkeit, dass Bildungsangebote in Form historischer Stätten überall zu finden sind, irgendwie auch, heute kommt es aber auf das gewissen Etwas, das Plus, den Mehrwert an. Und bei der Vielfalt der möglichen Freizeitbeschäftigungen im Urlaub ist das nur verständlich. Ob Ferien auf dem Bauernhof, auf dem Campingplatz oder im Luxushotel, die Unterkunft ist nur die Basis.
Angelurlaub in Italien
Angeln ist sicher nicht die erste Urlaubsbeschäftigung, an die man denkt, wenn man Italien hört. Die Lage zwischen den Meeren, die vielen Seen und Gebirge und Flüsse bieten in Italien aber ein großes und vor allen Dingen vielseitiges Betätigungsfeld für Angler. Molenangelei am Hafen oder vom Felsen, Wallerangeln am Po, Brandungsangeln, Hochseeangeln, die Fischreichen Gründe an der Nordküste Sardiniens … Die Herausforderungen sind fast immer andere als bei uns in Nordeuropa, die besten Lehrmeister sind die einheimischen Petrijünger – und die wissen auch, wo es die wichtigen Lizenzen gibt.
Motorradreisen durch Italien
Dafür ist Italien berühmt bei Mofafans: Italien hat einige der legendärsten Motorradschmieden, Schotterpisten, Serpentinen und Motorradwanderrouten der Erde. Die Zweiradtradition im Stiefel ist groß. Innenstädte ohne tuckernde Roller wären undenkbar, für anhaltende Glücksmomente in den Alpen und im Apennin muss es theoretisch noch nicht einmal weit in den Süden hineingehen – wären Neugierde und Verlockung nicht so groß. Allerdings hat Italien, was Zweiräder angeht, eine erschreckend hohe Unfallrate, was ein rigides Eingreifen und horrende Strafen durch die Verkehrspolizei bedeutet, und zwar schon bei geringeren Vergehen. Italien bleibt ein Motorradmekka, und zwar für alle, die ihre Leidenschaft dann doch irgendwie zu kontrollieren verstehen.
Radtouren durch Italien
Der Giro d´Italia, Mailand – San Remo, die Schotterpisten des Colle delle Finestre, Bianchi, Colnago, Gios – Italien ist eine Radsportnation. Ob Italien auch eine radsportlerfreundliche Nation ist, ist unter Radsportlern umstritten. Die einen haben im Straßenverkehr Angst um ihr Leben, andere vergessen ihr Leben lang nicht, wie sie beim Aufstieg im Friaul von überholenden Autofahrern angefeuert wurden. Fest steht, dass man es in Italien nicht so mit Radwegen hat, fest steht aber auch, dass man in Italien Ahnung vom Radsport hat und dass die Landschaft vom Sattel aus unfassbar schön sein kann.
Die Frage ist nur, wie man nach Italien kommt: wer mit dem Auto fährt, ist gezwungen, eine Rundreise zu wählen, eigentlich hat die Bahn für solche Fälle die besten Angebote: mit dem Nachtzug in die italienische Großstadt der Wahl, von dort aus auf dem schnellsten Weg aus dem Getümmel. Einmal, mindestens einmal, sollte jeder Radsportler wie Hannibal den Ritt über die Alpen wagen.
Golfen in Italien
Auch was Golfen angeht, ist Italien sicher nicht das erste Land, an das der anspruchsvolle Hobbygolfer denkt. Der rüstet sich vielleicht eher für die britischen Inseln, Spanien oder fährt wesentlich weiter, um sein Glück zu finden. Italien ist eher ein Geheimtipp, dafür aber einer von der Sorte mit begeisterten Anhängern. Es entstehen viele neue, hochwertige Plätze, gleichzeitig gibt es sehr wohl traditionsreiche alte Greens und Clubs. Wie groß und abwechslungsreich das Angebot ist, kann man auf der gut gepflegten Website golfhotels.it (http://www.golfhotels.it/index.php) nachlesen.
Kajak- und Kanufahren im Norden Italiens
Die vielen Seen und Flüsse Italiens laden natürlich zu allerhand Wassersportarten ein. An fast allen großen Seen können Kanus gemietet werden, es gibt beispielsweise an der Trebbia, einem rechten Nebenfluss des Pos, Wildwasserstrecken, auch im Piemont und in der Toskana gibt es zahlreiche reizvolle Paddelressorts. Auf Sardinien ist der Fluss Corghinas ein beliebtes Ausflugsziel für Kajakfahrer.
Tauchen in Kalabrien
Wo viel Meer ist, gibt es viele Tauchgelegenheiten. Wunderschöne Tauchgebiete finden sich beispielsweise in Kalabrien, ganz im Süden des italienischen Festlandes. Die Stiefelspitze wird vom Meer umspült, Steilküsten, klares Wasser, Riffe, eine aufregende Tierwelt – perfekte Bedingungen für Tauchfreaks, Tauchfans und Tauchanfänger. Kalabrien gilt bis heute als Geheimtipp, das wird auch wohl so bleiben, weil kaum ein Ort Italiens von Deutschland weiter entfernt ist. Gleichzeitig ist die touristische Infrastruktur für einen echten Geheimtipp schon fast zu gut. Zahlreiche Tauchschulen laden zu Entdeckungsreisen ins Thyrrenische und Ionische Meer.
Surfen in Italien
Mistral sei dank, hat Sardinien sicher die bekanntesten Surfspots des Landes. Aber auch an der ligurischen Blumenriviera kann man in den meisten Monaten im Jahr hervorragend Kiten und Windsurfen. Genannt werden muss natürlich auch Torbole am Gardasee, ein Ort, an dem schon viele Surfkarrieren gestartet sind. Die Surfer prägen das Bild dieses wunderschön gelegenen Sees, sie haben hier eine perfekte Infrastruktur, nahezu perfekte Windbedingungen und wer einmal spüren will, wie bedrohlich groß ein Binnengewässer sein kann, der sollte es hier versuchen.
Segeln in Italien
Italien ist eine große Seefahrernation. Segeln lässt sich um den kompletten Stiefel Italiens herum. Unzählige kleine und große Häfen, Segelclubs und Segelschulen laden sowohl Neulinge als auch erfahrene Skipper zu Abenteuern ein, wichtige Segelreviere wie Elba, Sardinien, die Ligurische Küste, der Golf von Neapel, Sizilien, Triest und – wieder einmal – der Gardasee sind im großen deutschsprachigen Segelportal segel.de (http://www.segel.de/segelreviere/italien/main.html) gelistet.
Reiten in Italien
Reiten ist ansteckend. Vor allen Dingen im Norden Italiens und dort in der Toskana gibt es viele Reithöfe, auf denen Pferdefreunde einen perfekten Urlaub verbringen können. Eine sehr schöne Übersicht über Orte, erfahrene und gastfreundliche Pferdehalter in ganz Italien, bei denen man auf dem Rücken von Pferden durch sanfte Hügel, an Küstenlinien und Wäldern streichen kann, ist bei reiten-weltweit.de (http://www.reiten-weltweit.de/daten/reiturlaub-italien.html) gelistet.
Outdoorsport in Italien
Eigentlich ist Outdoor im Zusammenhang mit Italien etwas missverständlich. Wer Italien nicht „outdoor“ erlebt, der erlebt dieses phantastische Land gar nicht. Verstehen wir also Outdoor als Freizeitvergnügen, das man in schroffer, begeisternder Natur erlebt, hat dieses Land natürlich massig zu bieten. Aufregende Touren auf Europas größte und aktivste Vulkane gehören dazu, Canyoning am Gardasee, Wildwasserrafting in Trient, Klettern in den Dolomiten, ein sehr abwechslungsreiches Klima, Wandern beim Ötzi im Schnalstal oder im Abruzzen-Nationalpark, wo Braunbär und eine eigene Wolfsart die wechselvolle italienische Geschichte überlebt haben, sind nur ein Teil des gigantischen italienischen Angebots für Outdoorfreunde.
Klettern in Italien
Natürlich ist Italien auch ein Kletterparadies. Die Dolomiten und Südtirol im Norden bieten viele interessante Orte, an denen man sich in den steilen Fels begeben kann, sehr schön an Italien sind aber auch die zahlreichen Kletterspots in Wassernähe, an der Amalfiküste, in Finale Ligure, an der Nordostküste Sardiniens oder in Cala Gonone im Osten – und wem es im Sommer zu mediterran-heiß in der Wand wird, der kann es mal im Aostatal versuchen.
Wandern in Italien – und die richtige Jahreszeit für Aktivurlaube
Bei allen Aktivurlauben, die nicht im Wasser verlebt werden, gilt für Italien: im Sommer kann es arg heiß und trocken werden. Der Wanderexperte Christoph Hennig hat in seinem italienischen Wanderportal eine Vielzahl spannender Wanderstrecken und die dazu passenden Jahreszeiten zusammengestellt (http://www.italienwandern.de/index.html). Seinen Angaben lässt sich entnehmen, dass er empfiehlt, den Hochsommer für Wanderungen zu meiden. Es ist für Sportler einfach nicht die schönste Jahreszeit und nach längeren Dürren hat Italien dann auch nicht die schönste Landschaft. Für Wanderer empfiehlt es sich, eher die Gefahr von Regentagen zu riskieren als Dehydrierung und Kollaps.