Brennerpass – durchfahren oder bleiben?
Den meisten ist der Brenner als wichtiger Grenzpass in den Alpen bekannt. Hier muss rüber, wer von Österreich nach Italien gelangen und in einen der großen Seen oder in die Adria hüpfen möchte. Udo Jürgens hat mit der deutschen Nationalmannschaft von 1990 nicht den Brenner besungen, sondern die Tatsache, bereits am Brenner vorbei zu sein. Der Brenner war lange nur der Ort zwischen Innsbruck und Bozen, aber das hat sich geändert.
Die angrenzenden Gemeinden sind touristisch längst gut aufgestellt und nutzen, womit sie prahlen können. Beispielsweise im Eisacktal sich können Sportler die nötige Höhenluft hohlen, Alpinfreunde und Skifahrer kommen auf ihre Kosten, Gletscher können besichtigt werden und über allem stehen die Natur und die Erholung.
Rund um den Brenner ist es gesund. Der Agristurismo, der Urlaub auf dem Bauernhof, ist auch hier zu einem modischen Phänomen geworden, die Landbevölkerung lädt Stadtmenschen ein, an der Entstehung ihrer kulturellen Erzeugnisse teilzuhaben.
Sehr schön ist auch das Bildungshaus im Kloster Neustift mit einer Kunstakademie. Hier kann klassisch geurlaubt werden, es gibt aber unglaublich viele Möglichkeiten zur künstlerischen Selbstfindung. Ohnehin steckt die Region voller historischer Bauten. Entlang der Passstraßen reihen sich alte Burgen aneinander, in denen überwiegend touristische Angebote gemacht werden.
Rund um den Brenner kann man in reistenden Bergflüssen raften, man kann reiten, es gibt hervorragende, fordernde Radrouten, es gibt sogar die Möglichkeit, mit dem Paragleiter in die Luft gehen. Der Weg ist nicht weit, die Landschaft sagenhaft schön: den Brenner kennt jeder, entdeckt muss er von manchem noch werden.