Der schiefe Turm von Pisa
Pisa hat mit seinem schiefen Turm einen der bekanntesten Tourismusmagneten Europas. Der Torre pendente di Pisa ist als mächtiger Glockenbau des Doms im 12. Jahrhundert auf sumpfigem Gelände geplant worden und machte den Architekten im Grunde mit dem Baubeginn große Sorgen. Bis heute. Erst im 14. Jahrhundert wurde der Bau, nachdem man die Schräglage korrigierende Stockwerke eingebaut hatte, fertig gestellt, heute neigt sich der Bau um fast vier Prozent Richtung Südosten und muss gelegentlich für Touristen gesperrt werden.
Für Toskanaurlauber ist Pisa mit dem Ensemble aus Dom, Baptisterium und Turm ein Pflichtbesuch. Da das die markantesten Baudenkmäler der Stadt sind, konzentriert sich der Tourismus fast ausschließlich auf das Viertel mit den Sakralbauten, viele Souvenirhändler, Droschkenkutscher und unzählige Touristen sammeln sich auf diesem Platz, was Pisa auf den kurzen Blick nach Abzug der schiefen Sensation zu einer eher uninteressanten Stadt macht – vergleicht man sie mit den vielen, komplett erhaltenen historischen Städtchen der Toskana.
Durch den Flughafen, die Universität und mehrere große Hochschulen ist Pisa aber auch Dreh- und Angelpunkt der Toskana, hier leben viele junge Menschen und im Gegensatz zu den Nachbarstädten schläft Pisa nach Abschied der Touristen am späten Nachmittag nicht einfach ein.
Grundsätzlich ist die Umgebung Pisas aber spannender als die Stadt selbst. Das wesentlich größere Livorno mit seinem wichtigen Hafen ist da zu nennen, das früher einmal mächtige Lucca ebenso. Am Ende bleibt, Pisa als das zu nehmen, was Pisa ist. Eine weltbekannte Attraktion in einer wunderschönen Landschaft.