Fähren in Italien
Italien ist vom Meer umschlossen. Fast 7.500 Kilometer Küste hat der Staat, tausende von Städten, Dörfern, Fischernestern säumen den Stiefel und seine Inseln. Knapp 200 sind es, längst nicht alle sind bewohnt, nicht wenige sind jedoch ausgesucht schöne Urlaubsorte, die man am besten mit Fähren erreicht.
Die Tremiti-Inseln beispielsweise, in der Adria gelegen und zu Apulien gehörend, können unter anderem über Pescara angesteuert werden. Wer mit dem Zug anreist, hält in Termoli. Auf den Inseln soll Diomedes, ein Begleiter von Odysseus, gestrandet sein. Es hätte ihn schlimmer treffen können. San Domino ist die größte der Inseln, wenige hundert Einwohner, wenige Quadratkilometer Felsen, ein Naturschutzgebiet und eine bisweilen traurige Geschichte locken Neugierige und Erholungssuchende an – Sandstrandfreunde sollten sich andere Plätzchen suchen.
Elba ist die größte Insel des toskanischen Archipels, zu dem auch das hübsche Giglio gehört. Elba erreicht man am besten mit der Autofähre über Piombino, nach Giglio über Porto Santo Stefano. Generell gilt bei Autofähren, dass an Feiertagen und Wochenenden besser vorab reserviert werden sollte. Bei kleinen Inseln wie der Isola del Giglio mit ihren gerade 28 km² und drei Ortschaften, sind die Bewohner manchmal froh über jedes Auto, das nicht mitgebracht wird – in Porto Santo Stefano lassen sich die Wagen daher direkt am Fähranleger parken.
Auf Capri hat man das Autofahren Nichtinsulanern in der Ferienzeit vernünftigerweise untersagt. Das eigentliche Erlebnis ist hier allerdings die Fährfahrt. Das Angebot an unterschiedlichen Fähren ist enorm, besonders beeindruckend sind die schnellen Tragflügelboote und der Blick zurück auf den Golf von Neapel. Im selben Golf liegt Ischia. Die Insel wird von Neapel und Pozzuoli angefahren, vom Flughafen in Neapel gibt es eine direkte, regelmäßige Busverbindung, Alibus nennt die sich, ist erprobt, schnell und gut.
Die bekannteste der Pontinischen Inseln im Tyrrhenischen Meer ist Ponza. Die Inseln sind ein hervorragendes Revier für Taucher, für Menschen, die auf Strände stehen, die nur vom Meer aus erreichbar sind und wird von Formia, zwischen Rom und Neapel gelegen, mit Fähren angesteuert.
Die Liparischen (oder Äolischen) Inseln nördlich von Sizilien, zu denen Stromboli, Vulcano, Lipari und Salina, werden mehrmals täglich von Palermo aus angesteuert, in größeren Abständen auch aus Richtung Neapel. Palermo auf Sizilien ist dicht mit Fährverbindungen in diversen Richtungen vernetzt. Es gibt sogar eine Autofähre bis hoch nach Genua, quasi am gesamten Stiefel entlang. Auch Cagliari auf Sardinien kann von hier aus direkt angesteuert werden. Wer von Norden kommend Sardinien erreichen möchte, steuert aber besser zunächst Civitavecchia im Latium an.
Auch die über das Meer angrenzenden Staaten sind mit Italien gut vernetzt. Eine Vielzahl von Reedereien setzt nach Albanien, Kroatien, Griechenland, Malta, Korsika, Tunesien, Marokko oder auch Spanien über.