Frühling in Rom
Ein Ausflug nach Rom ist im Frühling besonders schön. Zwischen Ende Februar und Juni sind die Temperaturen mild und das Licht verzaubert die Häuser und Strassen der Stadt.
Unterkunft:
Es lohnt sich wirklich, bei der Reiseplanung statt nach Hotelketten im Internet nach kleinen, an Seitenstrassen gelegenen Unterkünften in privater Hand Ausschau zu halten.
Oft stößt man so auf familiengeführte Pensionen in malerischen Stadthäuschen oder kleinen Palais, deren Inneneinrichtung und Service schon Einiges über das wirkliche Privatleben der Römer verrät. Beim Frühstück kann man die Eigentümer dann nach Zielen abseits des Touristischen fragen.
Sich treiben lassen:
Obschon Rom eine touristisch gut besuchte Stadt ist, kann man als Besucher völlig in das tägliche Leben der Einheimischen eintauchen. Anders als in Venedig oder Florenz beispielsweise hat man nie das Gefühl, eine museale Stadt zu besuchen, die zwei Leben führt – eines, das gesehen werden will und ein zweites, reales, das sich der ersten Beobachtung entzieht.
In Rom hingegen wird man direkt mitgerissen vom Strudel echter, italienischer Betriebsamkeit. Schön ist es, sich zwischen dem gezielten Besuchen der vielen Sehenswürdigkeiten einfach mal stundenweise treiben zu lassen, vielleicht sogar in einen Bus zu steigen, und sich in einen der Vororte bringen zu lassen, wo man streunende Katzen unter am Straßenrand wachsenden Zitronenbäumen beobachten und in klitzekleinen Cafes einen Capuccino trinken kann, bevor man wieder in das Herz Roms zurückfährt. In einer der vielen Kirchen findet man dann immer wieder zu Ruhe: einfach eintreten und die stille, kühle Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.
Essen & Trinken:
Auch hier empfiehlt es sich, sich ganz den kulinarischen Gepflogenheiten der Römer hinzugeben. So erhält der Tag eine natürliche Struktur, die einen nah an die Stadt heranführt.
Das Frühstück ist zunächst ungewohnt, aber hinreißend: statt den gewohnten Brötchen mit Aufschnitt und Käse gibt es in Rom Süßgebäck und Espresso, die oft sogar im Stehen verspiesen werden.
Zu Mittag wird dann richtig gegessen, und zu Abend oft erst ab 21.00 Uhr. Die Regel lautet: je einfacher eine Trattoria aussieht, und je versteckter sie liegt, umso besser. Nicht lange nachdenken, einfach bestellen, und ruhig auf die Empfehlungen hören – aber einmal Spagetti Carbonara und ein Risotto sollten schon dabei gewesen sein! Wenn man eine „torrefazione“, eine Bar mit Kaffeerösterei und –verkauf, sieht, unbedingt hineingehen, alleine schon der Duft ist ein Erlebnis.
Drei besonders schöne Touren zu Fuß:
Am schönsten ist es, ein paar vorher abgesteckte Touren zu Fuß zu unternehmen. So hat man hat einen Tagesplan, aber gleichzeitig die Freiheit, zu verweilen, wo man möchte.
Via del Corso:
Einen ersten Eindruck gibt es, indem man einfach die die Via del Corso, eine der Hauptstrassen der römischen Innenstadt, herunterspaziert. Das bringt einen automatisch zur Piazza Venezia, dem Trevibrunnen, der Piazza Colonna und der Via Condotti. Auf der berühmten Spanischen Treppe lässt sich gut ein improvisiertes Picknick einlegen. Dafür kann man in die vielen kleinen Delikatessenläden gehen, die in den Seitenstrassen versteckt sind, und sich mit römischen Spezialitäten eindecken. ( Eine gute Idee ist es, hierfür morgens schon mal Besteck und Servietten aus dem Hotel auszuleihen ). Alternativ kann man sich natürlich auch mit Pizza zum Mitnehmen eindecken. Vielleicht findet man ja eine der lustigen Pizzaläden, in denen die Pizza im Rechteck und nach Gewicht verkauft wird, und man gleich eine ganze Reihe von Sorten mitnehmen kann.
Weiter kann es dann gehen zum dem Goethe-Museum, der Piazza del Popolo, der Villa Giulia und dem wunderschönen Park der Villa Borghese.
Centro Storico:
Es ist schwierig, sich von der Via del Corso nicht in die Altstadt zu verirren, die aber eigentlich einen ganz eigenen Spaziergang verdient. Hier sind zum Beispiel der Campo de’ Fiori und das Pantheon, aber auch das Mausoleum des Augustus angesiedelt. Daneben gibt es wunderschöne und unglaublich gut erhaltene Renaissance- und im Barockarchitektur. Es lohnt, sich, mit dem Kopf immer ein bisschen in die Höhe zu gehen und auch einmal in ruhige Strassen einzubiegen, in denen keine touristischen Sehenswürdigkeiten vermerkt sind, um diese Prachtbauten zu entdecken.
Kolosseum:
Für das Kolosseum und den Konstantinsbogen, San Clemente mit seiner spannenden Architekturgeschichte und San Pietro in Vincoli mit dem nie fertig gestellten Kunstwerk Michelangelos, sollte man sich auf jeden Fall auch ausreichend Zeit nehmen. Ein besonderer Tipp ist es, dort schon früh anzukommen. Zwar macht das Kolosseum erst um 09.00 Uhr auf, aber die frühe Frühlingssonne darüber rot werden zu sehen, ist etwas ganz besonderes. Innerhalb des Kolosseums gibt es manchmal Schauspieler, die als römische Soldaten verkleidet sind. Diese kommen ebenfalls früh zur Arbeit und treffen sich dann vor den Eingängen. Unbeobachtet, und in Grüppchen dort stehend, erlauben sie dem Zuschauer eine unbeabsichtigte Zeitreise. Diese kann sich drinnen fortsetzen. Wenn noch nicht viele Besucher die Ränge durchstreifen, kann man sich auf dem Stein niederlassen und in die vergangenen Welten der Gladiatoren versenken, bevor man den analytischen Weg geht und eine der sehr guten Führungen mitmacht.