Latium – in der Peripherie Roms
Latium ist die Region, in deren Herzen Rom liegt. Die Stadt am Tiber dominiert natürlich alles, es lohnt sich aber durchaus, einmal zu schauen, was um Rom herum zu erleben ist. Die Landschaft ist sehr reizvoll, es gibt Meer, Inseln, viele mittelalterliche Orte (Rieti beispielsweise) und Vulkanseen, die als Wasserspeicher dienen. Es lohnt sich aus zwei Gründen. Ausgerechnet hier, im direkten Einflussbereich Roms, gibt es Orte, die vielen noch nicht bekannt sind und wer einen besonders schönen davon aussucht, um dann – beispielsweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln – Erholungsurlaub mit Tagesausflügen nach Rom zu kombinieren, wird mit ziemlicher Sicherheit noch lange davon schwärmen.
Der Urlaub in der Nähe einer Metropole wie Rom hat natürlich auch Nachteile. Die Römer kennen die schönsten Fleckchen und verbringen an ihnen ihre Wochenenden. Selbst in der Vor- und Nachsaison kann es passieren, dass ein einsam wirkender Strand am Mittelmeer für 2,5 Tage in der Woche vollkommen überlaufen ist. Man kann diesem Trubel (der auch seinen Charme hat) aber entgehen, indem man die Ausflugstage zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung auf das Wochenende legt und quasi antizyklisch reist – wobei der Bummel durch Rom selbst lieber auf einen Wochentag gelegt werden sollte.
Aber die Besuche der Filmstadt Cinecittà, der vielen Museen, Ausgrabungsstätten, Showrooms der Modehäuser und Städtchen rund um Rom können gut am Wochenende absolviert werden. Museen haben in Italien (wie auch in Deutschland) oft am Montag Ruhetag, außerhalb der Saison können die Öffnungszeiten kleinerer Museen stark verkürzt sein.
Die Küste vor Rom ist nett. Es gibt lange Strände, bekannt sind beispielsweise Terracina und Formia, sehr schön und auf halber Strecke Richtung Neapel ist das alte Sperlonga mit seiner Tiberius-Grotte. Als Geheimtipp gelten die kleinen pontinischen Inseln in der tyrrhenischen See, beispielsweise Ponza ist tatsächlich eine Entdeckung, die Entdeckung Roms wird von hier aus allerdings umständlich.
Letztendlich bleibt es natürlich Geschmacksache, aber die Seen, beispielsweise die in den Albaner Bergen, häufig vulkanischen Ursprungs, bleiben der wertvollste Tipp. Der Braccianosee ist hier zu nennen, der Bolsenasee mit der Künstlerenklave Bagnoregio in seiner Nähe, die etruskischen Ausgrabungsstätten von Tarquinia, Bomarzo mit seinem Monsterpark, Viterbo, wo eine Weile der Papst residierte und im 13. Jahrhundert eine mehr als tausendtägige Konklave stattfand … es gibt viel zu entdecken.