Lombardei – die großen Seen
Wer erzählt, dass er einen Urlaub in der Lombardei plant, der fährt in der Regel an einen der großen Seen, plant vielleicht einen Shoppingausflug nach Mailand oder einen Abstecher nach Monza, wenn er Autos mag, vielleicht will er sich in den Voralpen sportlich fit halten oder in den vielen alten Städten sein historisches Wissen aufpolieren oder … mit den Lombarden ist es ein wenig wie mit unseren Bayern: sie sind mitunter überheblich, haben aber auch gute Argumente. Und der einzige Grund, warum sie überhaupt mit Normalsterblichen kommunizieren, ist der fehlende Zugang zum Meer.
Die Lombardei ist reich. Reich an wunderschönen Seen, reich an touristischen Attraktionen und sogar reich an Reichtum. Wie auch nördlich der Alpen sind südlich allerhand Völker durchgezogen, die, die der Lombardei den Namen gaben, waren germanische Langobarden, Langbärte, ursprünglich von der Elbe, die vor etwa 1.500 Jahren ansässige Ostgoten vertrieben.
Landschaftlich ist die Lombardei ungemein abwechslungsreich, es gibt Kurorte von großer Schönheit, am Comer See sind die Zweitvillen etlicher Weltstars, es gibt tropische Gärten, Wassersportgebiete, den zwischen Schweiz und Italien gelegenen Lago Maggiore und auch Teile des Gardasees befinden sich auf lombardischem Gebiet. Von großer Wichtigkeit ist für die Lombardei auch die Landwirtschaft. Der richtige Parmesan kommt beispielsweise hierher und der richtige Gorgonzola auch; und der leichte, rote Bardolino natürlich, der allerdings nirgendwo so gut schmeckt wie bei Sonnenuntergang an einem der Seen der Lombardei.
Für Gesundheitsbewusste gibt es einige Thermalbäder mit großer Tradition, in der Nähe von Bergamo beispielsweise die berühmte San Pellegrino Therme, in der auch das Mineralwasser abgefüllt wird oder die Thermalbäder des Catull in Sirmione am Gardasee. Es sind die kleineren Städte der Lombardei, die den großen Charme haben. Enge Gassen, architektonische Glanzleistungen, ein Klima der Gastfreundschaft bis in winzige Gehöfte oberhalb der Seen hinein.
Wer die Voralpen der Lombardei nicht zu Fuß entdeckt, dem entgeht das meiste. Es gibt etliche reizvolle Wander- und Radfahrrouten an den Flüssen, große Naturschutzgebiete, etwa entlang der Adda, die den Comer See speist und, das soll nicht unterschlagen werden, in Richtung der Alpen eine ausgereifte Wintersportinfrastruktur.