Paestum – was für ein Tipp
Dass Paestum noch immer als Geheimtipp bezeichnet werden muss oder, besser gesagt, dass es bei kaum einem deutschen Italientouristen klingelt, wenn man Paestum anspricht, ist wirklich kurios. Gründe lassen sich natürlich mehrere dafür finden. Paestum liegt in Kampanien am Golf von Salerno, der liegt südlich vom Golf von Neapel – und dort hört Italien für viele deutsche Touristen einfach auf.
Paestum ist winzig, das mag auch noch ein Grund dafür sein, aber es besteht zu einem großen Teil aus spektakulären Ruinen eines Handelsortes, den die guten, alten Griechen im 6. Jahrhundert vor Christus errichtet haben. Heute hat Paestum drei beeindruckende dorische Tempel, den Tempel der Hera, den Tempel der Athene und den Tempel des Poseidon, es gibt ein römisches Amphitheater, eine fast fünf Kilometer lange Stadtmauer, Stadttore und viele spannende Zeugnisse längst vergangener Epochen.
Dass man Paestum nicht ernsthaft als Geheimtipp bezeichnen kann, erkennt man daran, dass es um Capaccio, der größeren Gemeinde bei Paestum, und am kompletten Golf von Salerno eine Reihe hochklassiger Hotels gibt. 50 Kilometer Küste können nicht übersehen werden, Strände, die ausladender und prächtiger sind als die kleinen Badebuchten an der Amalfiküste, hier kommt der echte Büffelmozzarella her, Goethe soll hier vor Glück fast übergeschnappt sein, hier gibt es sehr schöne Campingplätze – und für sportliche Urlauber einige ganz feine Sachen.
Paestum ist die Eingangspforte zum Cilento-Nationalpark, der selbst UNESCO-Welterbe ist. Vom Meer aus gehen die Berge bis auf 1.800 Meter über den Meeresspiegel, Wanderwege, Besiedlungsspuren aus der Zeit weit vor den Griechen, Ruinen und unendlich scheinende Natur. Unsere Empfehlung. Allerdings ist es schon sehr praktisch, wenn man hier mit dem Auto ist. Es gibt zwar selbst in Paestum einen kleinen Bahnhof, hier braucht es aber einen eigenen fahrbaren Untersatz und einen gewissen Entdeckergeist. Dann ist Paestum der Ausgangspunkt für eine magische Zeit.