Urlaub auf den Flüssen Italiens und Seen
Auch das ist kein Geheimnis: der Meeresurlaub in Italien, lange das alles überstrahlende touristische Qualitätsmerkmal der Nation, hat starke Konkurrenz bekommen. Den kompletten Stiefel herunter werden tolle Möglichkeiten geboten, kostbare Freizeit gewinnbringend zu verleben. Insel-, Sprach- und Bildungsurlaube, Agritourismus, Sportangebote jeglicher Art und wenn etwas immer schon da war und nie auch nur ein bisschen an Schönheit verloren hat, dann ist es der Erholungsurlaub an italienischen Binnengewässern.
Seitdem Menschen aus dem Norden über die Alpen nach Italien kommen, um eine bessere Zeit zu haben, sind natürlich die phantastischen großen Seen im Alpenvorland erster Anlaufpunkt. Hier, an Comer See, Lago Maggiore, Luganersee, Ortasee und Gardersee ist der Tourismus so alt, dass er selbst antik wirkt. Man badet, wo schon Max Frisch planschte, lernt segeln, klettert in die Wände oberhalb der Gewässer und lässt jeden Abend wie den anderen einfach ausklingen.
Die Nähe zu Österreich, der Schweiz und Deutschland ist nur ein wichtiges Argument für diese Stätten der Erholung, wo man gut zelten, aber auch Appartments im Mietwert von Mittelklassewagen beziehen kann. Das Essen ist gut, klar, der Wein schmeckt hier noch besser und das Angebot an Wissenserweiterungen und kulturellen Entdeckungen ist so groß, dass man ein Leben lang jährlich wiederkommen kann.
Die großen Seen weiter südlich
Aber auch weiter südlich lässt sich die Zeit hervorragend an Seen verbringen. In Umbrien liegt beispielsweise der Trasimenische See, ein gewöhnungsbedürftiges, sehr großes, fischreiches Gewässer ohne natürlichen Abfluss, dafür mit stark wechselnden Pegelständen. Auch hier gibt es eine Vielzahl guter Campingplätze, Perugia ist nicht weit, die etruskische Stadtgründung Arezzo, das toskanische Siena können von hier aus relativ schnell erreicht werden.
Weiter südwestlich liegt der Bolsenasee, an dem seit mehreren Jahrzehnten bereits erfolgreich ein Programm für sanften Tourismus durchgeführt wird. Naturbelassenheit und Ursprünglichkeit werden hier zum Markenkern, der Naturfreund genießt. Rund um den Bolsenasee finden sich etliche etruskische Orte, es gibt Museen, den Giardino dei Tarocchi im wunderschönen Capalbio und den ganzen Sommer über seltsame Feste.
Die absolute Empfehlung aber ist der Braccianosee, etwa 30 km nördlich von Rom gelegen, kreisrund wie ein Krater, bildet er ein altes, natürliches Wasserreservoir der Stadt. Von hier aus kann man bequem mit dem Nahverkehr nach Rom fahren und muss sich keine Sorgen um irgendwelche Autoeinbrüche machen. Und wenn es zu heiß wird, verbringt man dem Tag im kühlen Wasser.
Neu entdeckt: der Po
Italiener werden müde lächeln, aber der Po, der große Fluss, an dem die Venezianer schon vor Jahrhunderten ganze Städte für die Sommerfrische errichteten, ist Urlaubern aus dem Norden bis heute eher als Landmarke bekannt, die man hinter sich lässt oder nicht übertritt. Dabei breitet sich langsam auch hier aus, was in Holland und Frankreich lange schon beliebtes Freizeitvergnügen ist: es können verschiedene Boote gechartert, Bootsreisen, ja sogar kleine Kreuzfahrten unternommen werden. Auf Nebenarmen des Pos und am Po selbst werden die größten Welse aus dem Wasser geholt; es gibt artenreiche Naturschutzgebiete, Sümpfe und wo Fluss und Meer aufeinander treffen, ist das Land schon immer am schönsten gewesen.